Brüninghoff: Agiler Mittelstand mit etabliertem Innovationsprozess
Von der Idee zur Marktreife
Die Baubranche gilt gemeinhin als wenig innovativ – dieses Image führt dazu, dass sie zumeist für die junge Generation als Arbeitsmarkt unattraktiv ist. Doch nicht nur Start-ups mit neuen Technologien können dieses verzerrte Bild verändern. Auch erfahrene Player erkennen zunehmend das Potential eines bewussten Umgangs mit der unternehmenseigenen Innovationskraft. Der Mittelstand erweist sich hier als besonders agil – wie die Brüninghoff Group aus Heiden mit ihrem Innovationsprozess zeigt.

Foto: Brüninghoff





Brüninghoff hat schon seit Jahren einen erfolgreich funktionierenden Innovationsprozess. Im Rahmen eines maßgeschneiderten Innovationsmanagements werden Mitarbeitende bei der Entwicklung neuer Ideen konsequent einbezogen – Impulse dazu sollen somit aus den eigenen Reihen gesetzt und systematisch bearbeitet werden. Um das unternehmenseigene Potential auszuschöpfen, wurde – gemeinsam mit der PIC – Pi Innovation Culture GmbH – ein strukturierter Innovationsprozess etabliert, der gezielt zu marktreifen Produkten und Lösungen führt. Bei der Prozessentwicklung profitierte Brüninghoff von den Erfahrungswerten und der Expertise von PIC. Aber auch in der praktischen Umsetzung hilft der Input von außen. So fließen beispielsweise in Workshops spezielle Kreativitätstechniken ein, die Teams zusammenbringen und Ideen mit vereinten Perspektiven validieren und voranbringen.
Recherche ist die Basis
Der Innovationsprozess bei Brüninghoff gliedert sich in sieben aufeinander aufbauende Phasen: von der Initialisierung über die Ideengewinnung, Planung und Realisierung der Innovation bis hin zur Markteinführung eines entwickelten Produktes. Teil der ersten Phase ist eine systematische Recherche zu aktuellen Themenfeldern aus Wissenschaft, Politik, Forschung und Marktgeschehen – insbesondere durch das Innovationsmanagementteam. Diese Recherche mündet in einen themenbezogenen Aufruf zur Innovation.
Von der Ideengewinnung bis zur Markteinführung
In der zweiten Phase, der Ideengewinnung, sammelt das Innovationsmanagementteam die eingegangenen Ideen und gibt eine Rückmeldung an die Ideengebenden. Es lädt auch zu weiterführenden Workshops ein. Letztlich münden alle im Rahmen des Aufrufs gefundenen Ideen in einen Ideenpool. Die hier erarbeiteten Ideen sind noch nicht detailliert ausgearbeitet, sollten jedoch bereits marktorientiert sein. In der dritten Phase reifen die Innovations-Ideen: Die einzelnen Ideen werden systematisch ausgearbeitet. Die Ideengebenden reichen die ausgearbeitete Idee an das Innovationsmanagementteam. Das Innovationsmanagementteam übergibt die Ideen strukturiert an die Geschäftsführung, welche sie in einem gemeinsamen Termin anhand objektiver Kriterien bewertet und schließlich zur weiteren Bearbeitung auswählt oder verwirft. Diese erste Bewertungsstufe ist Teil des kontinuierlichen Bewertungsprozesses durch die Geschäftsführung. Ihre aktive Partizipation ist dabei ein äußerst wichtiger Teil des Prozesses. In der vierten Phase wird das Innovationsprojekt skizziert – die ausgewählte Idee somit weiter konkretisiert. In dieser Phase wird aus der Innovations-Idee ein Innovations-Projekt. Hierzu werden zunächst die Projektleitung festgelegt als auch der Ressourcenbedarf bestimmt. Es wird ferner geprüft, ob das Innovationsprojekt intern umgesetzt wird oder in Zusammenarbeit mit externen Know-how-Trägern wie zum Beispiel Hochschulen oder anderen Forschungseinrichtungen. In diesem Zuge werden auch die Möglichkeiten für Fördermittel und Verbundprojekte geprüft. In der fünften Phase folgt die Umsetzungsplanung. Der hier erarbeitete detaillierte Projektplan dient als Basis zur finalen Entscheidung über die Durchführung des Innovationsprojekts beziehungsweise für die Beantragung öffentlicher Fördergelder. Wird das Projekt weiterverfolgt, geht es in der sechsten Phase in die Realisierung. Das Projekt wird jetzt Teil der Brüninghoff-Projektmanagementstrukturen. Dazu gehören beispielsweise die Einrichtung von Kostenstellen und ein regelmäßiges Reporting im Projekt-Lenkungskreis, welcher aus einem Mitglied der Geschäftsführung und dem Group Director Sustainability & Innovation besteht. Die Realisierungsphase zielt auf einen technisch funktionierenden Demonstrator ab, der für die Markteinführung bereit ist. Dazu können beispielsweise der Bau von Prototypen oder die testweise Verwendung auf Baustellen hilfreich sein. An dieser Stelle muss geklärt werden, ob bauaufsichtliche Verwendbarkeitsnachweise gefordert sind und gegebenenfalls deren Erlangung angestoßen werden. Zulieferer sowie Produktionseinheiten werden in dieser Phase einbezogen, um eine Übergabe in die „normale“ Fertigung zu gewährleisten. Bereits zu diesem Zeitpunkt ist eine wirtschaftliche Durchführung auf mittelfristiger Zeitschiene erkennbar, diese lässt sich jedoch in der folgenden Zeit durch Lern-, Automatisierungs- und Skaleneffekte steigern. Die Erfolgsgeschichte der Innovation wird für die interne Kommunikation aufbereitet, um intern eine gute Ausgangsposition für die Markteinführung in Phase sieben zu schaffen. Denn der Erfolg letzterer ist davon abhängig, wie frühzeitig beispielsweise das Sales-Team einbezogen wird. Die Markteinführungsstrategie umfasst Angaben zum Marktsegment und zum Zielkunden, mögliche Eintrittsbarrieren werden aufgezeigt und Produktziele definiert. Weitere Punkte sind unter anderem Marketing- und Vertriebsmaßnahmen.
Rolle des Innovationsmanagementteams
Dr. Jan Wenker, Group Director Sustainability & Innovation bei Brüninghoff, verantwortet die Innovationsleistung der Brüninghoff Group. Er koordiniert das Innovationsmanagementteam mit dem Innovationsprozess und berichtet direkt an die Geschäftsführung – ist somit Schnittstellenmanager und Steuerungsinstanz. Aufgrund der stark gesteigerten Innovationsleistung arbeiten Dr.-Ing. Franziska Struck und Dipl.-Ing (FH) Eckhard Judith seit Herbst 2024 unter seiner Leitung gemeinsam als Innovationsmanagementteam. Sie bringen Erfahrung aus den Bereichen Kreislaufwirtschaft und Betontechnologie sowie Produktionspraxis und Forschung zusammen. „Als Team sind wir breiter aufgestellt und können bei der interdisziplinären Aufgabe des Innovationsmanagements mehr erreichen“, sind sich die beiden sicher. Das Innovationsmanagementteam recherchiert und schlägt Innovationsthemen vor, sammelt die Ideen, koordiniert den Innovationsprozess und bewertet durchgängig das Potential sowie den Aufwand. Nur Projekte mit ausreichendem Innovations- und Realisierungspotential werden weiterverfolgt und umgesetzt.
Rahmenbedingungen
Um erfolgreich Innovationen zu initiieren, müssen Unternehmen Flexibilität im Denken fördern und Diversität als Chance erkennen. Die Innovationskultur muss von der Geschäftsführung initiiert und von dieser sowie weiteren Führungskräften dauerhaft mitgetragen und vorgelebt werden. Die Einführung und insbesondere Aufrechterhaltung eines transparenten und gemanagten Innovationsprozesses ist Teil der Innovationskultur bei Brüninghoff. Denn möglichst viel Transparenz in Form eines sichtbaren, klar kommunizierbaren Prozesses erhöht die Bereitschaft aller, sich am Innovationsprozess zu beteiligen. Nicht zuletzt muss das Unternehmen Zeit und Kapazitäten bereitstellen, damit Innovationen nicht abhängig werden von der Eigeninitiative und Mehrarbeit einzelner motivierter Kolleginnen und Kollegen. Das Thema Innovation muss – um zum Erfolg zu führen – fest im Unternehmen verankert sein und ist kein Thema für Überstunden und das Wochenende.
Anreizsysteme
Partizipation sollte grundsätzlich auch belohnt werden. Bei Brüninghoff wird eine am Ende der dritten Phase ausgereifte Idee einmalig mit einer pauschalen Summe belohnt – unabhängig davon, ob die Geschäftsführung die Idee weiterverfolgen lässt oder ablehnt. Die Tatsache, dass Kolleginnen und Kollegen sich konstruktiv am Innovationsprozess beteiligt haben, ist der Grund für die Belohnung. Wer die Teamleistung ins Auge fasst, sollte diese auch gemeinsam honorieren – indem die Belohnung auch an eine Gruppe fließen kann, die eine Idee gemeinsam bearbeitet hat. Zudem gibt es noch weitere Ansätze: So fließen bei Brüninghoff zum Beispiel 50 Prozent der Belohnungssumme in einen sozialen Zweck.
Auch für das Recruiting von Fachkräften setzt das Thema Innovation wichtige Impulse. Potentiellen Bewerberinnen und Bewerbern zeigt dies, dass das Unternehmen seine Mitarbeitenden ernst nimmt und sie einbezieht. Ein bewusst gestalteter Prozess adressiert somit nicht nur Ideen mit hohen Innovationspotential und strategischem Mehrwert für das Unternehmen, sondern hilft auch dabei, Mitarbeitende für das Unternehmen zu gewinnen und sie an einer Entwicklung teilhaben zu lassen, die sie mittel- und langfristig bindet.
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